Eine Initiative für mehr lebendiges Grün vor dem Haus

Vor Gebäuden – Banken, Büros und anderen Geschäftshäusern ebenso wie vor Eigenheimen – entdeckt man immer öfter eine Gartenform, die sich dadurch auszeichnet, dass sie das ganze Jahr über gleich aussieht. Statt Vegetation und abwechslungsreicher Gestaltung gibt es hier vor allem Steine – als Kies- oder Schotterbelag. Insbesondere in Neubaugebieten scheint sich die Versteinerung vor den Häusern immer mehr auszubreiten. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) hat jetzt die Initiative „Rettet den Vorgarten“ gestartet. Erstes Ziel ist es, die Motive der Gartenbesitzer von kargen Kiesgärten zu verstehen und Argumente für eine gärtnerisch lebendige Flächennutzung zu sammeln. Der Verband hat deshalb eine repräsentative Marktforschung bei der GfK beauftragt.

Die Initiative soll mittelfristig dazu führen, dass Hausbesitzer den Wert der Fläche vor dem Gebäude für sie selbst, aber auch für die Nachbarschaft, das Stadtbild und schließlich die Atmosphäre im direkten Lebensumfeld wieder schätzen und mit lebendigen Pflanzen gestalten wollen. Denn ein begrünter Vorgarten kann ein Haus nicht nur einladend und freundlich aussehen lassen, in Zeiten des Klimawandels hat er noch weitaus mehr Aufgaben: Er ist Teil des öffentlichen Grünraums in der Straße und damit Spiel- und Naturerfahrungsraum für Kinder, Lebensraum für Tiere und Pflanzen und – technisch betrachtet – Versickerungsfläche für Regenwasser. An heißen Tagen ist die Verdunstung auf den vielen kleinen Gartenflächen entscheidend für das Wohlbefinden im direkten Lebensumfeld der Menschen.

Wichtig ist dem BGL auch die Wirkung der Initiative innerhalb des Berufsstands. Die Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus sollen in Zukunft Kundenwünschen nach Kies- und Schottergärten mit guten Gründen entgegentreten können. „Die Kampagne ist außerdem offen für weitere Partner, die sich mit der Idee identifizieren und die mit uns daran arbeiten wollen, dem privaten Garten und vor allem der Bepflanzung im Garten einen größeren Stellenwert zu geben“, unterstreicht BGL-Hauptgeschäftsführer Dr. Robert Kloos.

Im Rahmen der neuen Initiative „Rettet den Vorgarten“ wurde auch eine Facebook-Seite gestartet. Zu sehen sein werden hier zukünftig Fotos von gelungenen und weniger gelungenen Vorgärten und es gibt Informationen, Tipps und Diskussionen rund ums Thema. Mehr dazu unter: www.facebook.com/Rettet.den.Vorgarten

Vorgarten

Die Aufenthalts- und Lebensqualität in einer Straße hängt direkt mit der Gestaltung der Vorgärten zusammen.